Geparden

Im Portrait: Der Cheetah Conservation Fund (CCF)

Geparden
Zwei Geparden unter der Obhut das CCF Namibia (c) Hendrik Heidbrink
Der Gepard ist das schnellste Landlebewesen auf der Welt und durch sein geflecktes Fellkleid unverkennbar. Sein englischer Name Cheetah wurde abgeleitet von dem sansiktitischen Wort „chitraka“ was der Gefleckte bedeutet. Ende des 20. Jahrhunderts ist Geparden Population drastisch eingebrochen. Heute findet man den Asiatischen Geparden (Acinonyx jubatus venaticus) nur noch in Teilen des Nordirans, der Afrikanische Gepard (Acinonyx jubatus heckii) ist natürlicherweise noch im südlichen Afrika und vereinzelten Teilen Ostafrikas anzutreffen.
Weltweit gibt es nur noch weniger als 7.000 Tiere. Namibia besitzt mit etwa 3.000 Individuen noch die größte Geparden-Population. Hier wurde 1990 der Cheetah Conservation Fund (CCF) gegründet, der sich weltweit für den Erhalt von Geparden in der freien Wildbahn einsetzt. Aber was hat die letzten Jahrzehnte zu einer solchen dramatischen Gefährdung der Raubkatzen geführt?

Der Mensch-Wildtier-Konflikt

Geparden benötigen große und weitläufige Lebensräume. Dieses Bedürfnis führt sie jedoch immer wieder auf Farmland, das für die Viehhaltung genutzt wird. 95% den Geparden leben außerhalb geschützter Reservate, was eine große Herausforderung für ihren Schutz darstellt. Farmer betrachten sie häufig als Bedrohung ihrer Herden, sodass es immer wieder zu Tötungen durch ausgelegte Fallen kommt. Auch der illegale Wildtierhandel mit Jungtieren ist ein großes Problem, wobei die Mutter mitunter erschossen wird und die Jungen als Haustiere und Statussymbol weiterverkauft werden.
Gepard frisst
Der CCF nimmt ca. 15 Tiere im Jahr auf, untersucht sie und wildert sie dann wieder aus. (c) Hendrik Heidbrink
Hütehund CCF
Der CCF züchtet auch Hütehunde, die Farmern zur Verfügung gestellt werden, um ihre Herden zu schützen. (c) NDR / doclights / Anna Behrends

Praktische Lösungen für den Konflikt

Und jetzt kommt der CCF – Cheetah Conservation Fund – ins Spiel. Seine Arbeit fußt auf drei großen Hauptsäulen: Den Erhalt der Geparden, die Bildung der lokalen Bevölkerung und die Forschung über den Lebenszyklus, die Biologie und Genetik der eleganten Katze.

Die Organisation leistet verstärkt Aufklärungsarbeit und Umweltbildung für Farmer. Modellfarmen zeigen Möglichkeiten auf, wie die namibischen Hirten trotz der Geparde wirtschaftlich arbeiten können und soll so die Akzeptanz der Wildkatzen als Teil des natürlichen Ökosystems steigern. Dazu zählt vor allem die Ausbildung von Herdenschutzhunden, um den Viehverlust durch Gepardenrisse, aber auch andere Großkatzen zu verringern. Außerdem ist die Umwelterziehung mit verschiedenen Bildungsprogrammen und Forschungszentren ein wichtiger Teil der Arbeit des CCFs.

Die genetische Vielfalt leidet

Aufgrund der geringen Populationsgröße kommt es immer mehr zu einer genetischen Verarmung und Inzucht der Tiere. Folgen sind eine geringere Fortpflanzungsrate und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Deshalb ist auch die genetisch Forschung Teil des Programms: Mit Hilfe der im Labor extrahierten DNA können einzelnen Tiere identifiziert und die Populationsstrukturen analysiert werden.

Der CCF hat es sich als Ziel gesetzt mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um eine Koexistenz zwischen Menschen und Geparden in einem nachhaltigen Ökosystem zu ermöglichen.
Geparden in freier Wildbahn
Geparden in freier Wildbahn (c) Lea Osterloh

Mehr zum Thema: Hannah beim CCF

Für die NDR-Serie „Hannah goes wild“ hat unsere Gründerin Hannah Emde den CCF in Namibia besucht. Die Folge „Unter Geparden“ findet ihr ihn der ARD-Mediathek.
Saskia Becker
Saskia Becker

aus dem Nepada Wildlife Kommunikationsteam

gibt hier Impulse zum Artenschutz im Alltag