RFF Borneo Titelbild

Titelbild © Rhino and Forest Fund e.V.

Projekt

Artenschutz auf Borneo: Lebensräume vernetzen und aufwerten

Borneo zählt weltweit zu den drei bedeutendsten Biodiversitäts-Hotspots, in denen die Artenvielfalt sehr stark gefährdet ist (Myers et al. 2000). Betroffen sind neben unserem Namensgber, dem Nebelparder, die bedrohten Nordöstlichen Borneo Orang-Utans, Nasenaffen oder Borneo-Zwergelefanten. Die aktuellen Schutzgebiete in Sabah, Borneo, sind stark fragmentiert und isoliert, so dass das Überleben vieler Arten gefährdet ist. Deshalb ist der Aufbau von Wildkorridoren für die Vernetzung notwendig. Genau hier setzten wir mit unsem Kooperationspartner, dem Rhino and Forest Fund e. V., an. Der Verein engagiert sich für den lokalen Artenschutz, indem er versucht Schutzgebiete mit einem intakten Ökosystem zu schützen, zu vernetzen, aufzuwerten und langfristig zu bewahren. Diese Arbeit möchten wir unterstützen.

Warum sind Schutzgebiete und deren Vernetzung auf Borneo so wichtig?

Damit Tierpopulationen in Schutzgebieten langfristig überleben können, müssen diese Lebensräume hinreichend groß sein und eine hohe Artenvielfalt beinhalten. Ist die Fläche zu klein, finden die vorhandenen Tiere auf Dauer zu wenig Nahrung und der zu geringe Genpool in kleinen Populationen erhöht das Risiko von Inzucht, was die Aussterbewahrscheinlichkeit erhöht. 

Zudem sind kleine Schutzgebiete anfälliger für externe Einflüsse wie Mikroklima und menschliche Aktivitäten. Durch den Aufbau von neuen Wildkorridoren durch alte Palmölplantagen wollen wir vorhandene Schutzgebiete und Waldstücke vernetzen. Damit können Tiere wieder natürlich wandern und genügend Nahrung finden. Diese Form der Renaturierung reduziert die Risiken für die Tiere erheblich und stellt einen aktiven Beitrag zum langfristigen Artenschutz dar. 

Unsere Partner vor Ort

Der Rhino and Forest Fund e.V. (RFF) wurde 2009 in Kehl (Deutschland) u.a. von Robert Risch mit dem Ziel gegründet, Arten- und Lebensraumschutz zu kombinieren, indem ursprüngliche Ökosysteme in Borneo wiederhergestellt werden. Um dies zu erreichen, erwirbt der RFF private Areale zwischen den Schutzgebieten, renaturiert degradierte Waldgebiete sowie alte Ölpalmenplantagen und baut neue Wildkorridore auf. Isolierte Waldfragmente werden dadurch zu größeren funktionsfähigen Lebensräumen und Wanderrouten für die Tiere wieder zugänglich. Insgesamt konnten bereits über 23 Quadratkilometer Regenwald in Schlüsselbereichen zwischen zwei Schutzgebieten auf Borneo geschützt und ca. 30.000 Bäume gepflanzt werden. Somit leistet der RFF einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Genau wie Nepada Wildlife setzt der RFF dabei auf die enge Zusammenarbeit und das Know-how der lokalen Bevölkerung sowie deren Aufklärung, um die Projektziele langfristig zu sichern. 

Die Einsatzgebiete des RFF liegen in Ost-Sabah auf Borneo und sind eine ideale Ergänzung zu unserem Herzensprojekt, dem Schutz der Gibbons auf Borneo in Kooperation mit der GCS Malaysia. Intakte Ökosysteme sind ein wichtiger Baustein für die Auswilderung der Gibbons in ihren natürlichen Lebensraum. Neben den Gibbons profitieren noch viele weitere gefährdete Tierarten von den Aktivitäten des RFF wie z. B. der Nordöstliche Borneo Orang-Utan, Nasenaffen, Borneo-Elefanten und der Sunda-Nebelparder. Die zuletzt genannte Tierart gibt unserem Verein seinen Namen, was unsere Verbindung zu diesem besonderen Fleck Erde verdeutlicht.

Next Steps

Die Kooperation von Nepada Wildlife und RFF dient dem Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen. Hierzu setzen wir auf sinnvolle Synergien wie die jeweiligen Kontakte vor Ort zur lokalen Bevölkerung, zu Behörden und Politik sowie auf den Austausch von Expertise zum Thema Artenschutz und Tiermedizin.  Nepada Wildlife unterstützt die Arbeit des RFFs vor Ort mit finanziellen Mittel und Kommunikation, um auf die Bedeutung der Wanderkorridore für den Artenschutz aufmerksam zu machen.