Artenschutz Projekte - Indigenes Volk Tenharim
Projekt

Waldbrände: Soforthilfe für das indigene Volk der Tenharim in Amazonien

Im Herbst 2019 haben schlimme Waldbrände die Regenwälder Amazoniens und auch das Gebiet der Tenharim im südwestlichen Amazonaswald von Brasilien erfasst. Die Feuer gerieten außer Kontrolle und verschlangen Wald und wichtige Teile ritueller Orte des 1.000 Köpfe starken indigenen Volkes.

Jegliche staatliche Hilfe für die Löscharbeiten blieben den Tenharim verwehrt. Zusammen mit dem Südamerika-Korrespondenten Thomas Fischermann starteten wir eine Soforthilfe für das indigene Volk und haben mit eurer Hilfe insgesamt 13.200 Euro Spenden für die Tenharim sammeln und den Menschen vor Ort überreichen können – so konnten unter anderem notwendige, technische Installationen vorgenommen werden, um die Waldbrände effizient zu bekämpfen und Warnsysteme zu installieren. Als Dankeschön für die große Hilfe und Solidarität aus Deutschland, haben die Tenharim uns exklusives Videomaterial aus Brasilien geschickt.

Titelbild: © Thomas Fischermann

Was ist der Hintergrund?

Die Tenharim leben seit den siebziger Jahren, als die Militärregierung gewaltsam eine Straße durch ihr Gebiet baute, im Konflikt mit Holzfällern, Viehwirten, Goldgräbern und anderen illegalen Eindringlingen. Es gab Tote auf beiden Seiten. Sie sind sehr wehrhaft und wollen die Pflanzen, Tiere und Geister ihrer Heimat beschützen. In dem Buch »Der letzte Herr des Waldes«, das der junge Tenharim-Krieger Madarejúwa gemeinsam mit Thomas Fischermann geschrieben hat, sagt er: »Wir haben uns geschworen, dass wir notfalls in den Tod gehen werden«.

Die von der Regierung versprochenen Hilfen von ausreichenden Feuerwehrkräften oder gar Löschflugzeugen läuft leider nur schleppend an oder bleibt teilweise ganz aus. Die Wege zu den Brandorten im Regenwald sind sehr weit, was die Bekämpfung umständlich und kräftezehrend macht. Die Tenharim müssen Treibstoff kaufen und geeignete schwere Fahrzeuge mieten, um zwischen den Einsatzorten und ihren Dörfern zu pendeln.

Wir stehen im engen Austausch mit dem Autor und Südamerika-Korrespondenten Thomas Fischermann, der gut mit den Tenharim vernetzt ist und seinerseits im Austausch mit den Menschen vor Ort steht.  So können wir den Tenharim in dieser Lage unsere Hilfe anbieten. Den Tenharim liegt nichts mehr am Herzen, als sofort die Feuer zu bekämpfen, ihren Lebensraum und letztendlich ihre Leben und die zahlreicher Tier- und Pflanzenarten zu schützen.

Buschfunk per Satellit

Nach den großen Waldbränden 2019 waren wir weiterhin in Kontakt mit Thomas Fischermann und den Tenharim. 2024 konnten wir weitere Mittel zur Bekämpfung der jährlich wiederkehrenden Waldbrände zur Verfügung stellen, um die Menschen vor Ort bei ihrer Arbeit zum Schutz des so wichtigen Amazonas-Regenwaldes zu unterstützen. Wie die Feuerwehr der Tenharim nun ihr traditionelles Wissen mit modernster Satellitentechnik verbindet, lest ihr hier.