Save the Rhino Trust Ranger

Im Portrait: Der Save the Rhino Trust

Save the Rhino Trust Ranger
© NDR / doclights / Tina Muffert

Es ist unerträglich heiß, staubig und trocken in der roten Steinwüste im Nordwesten Namibias. In dieser extremen Umgebung folgen die Ranger des Save the Rhino Trust (SRT) den Spuren der letzten Spitzmaulnashörner und legen dabei tagtäglich mehr als 40 km zu Fuß zurück. Gemeinsam mit weiteren Rangern von anderen Naturschutzgebieten sichern sie ein Gebiet von 25.000 km2 – einer Fläche von ungefähr 3,5 Millionen Fußballfeldern.

Spitzmaulnashorn am Wasserloch
Spitzmaulnashorn am Wasserloch © Pexels/ Dick Hoskins

Der Job des Rhino-Rangers

Die „Rhino-Rangers“ werden speziell für das Monitoring und Tracken der Nashörner ausgebildet und sind Experten darin, die Tiere in der freien Wildbahn aufzuspüren. Es ist für sie immer wieder ein besonderer Moment, wenn die Nashörner dann gesichtet werden. Dann folgt eine genaue Dokumentation des Verhaltens der Tiere. Die gesammelten Daten stellt SRT in einer einzigartigen Datenbank zum Schutz der Spitzmaulnashörner zur Verfügung. Diese Informationen tragen z. B. zu einer Verbesserung des Wildtiertourismus bei.
Bei ihren täglichen Beobachtungstouren werden die Tracker von einem bewaffneten Polizisten begleitet, der ihnen Schutz vor Wilderern, aber auch vor angreifenden Tieren bietet. Anders als man vielleicht denken könnte, ist die größte Gefahr für den Fortbestand der Tiere die zunehmende Dürre in Namibia. Erst danach kommen die Wilderer. Nach wie vor gilt das Horn der Nashörner als Heilmittel, v. a. in der chinesischen Kultur. Das Pulver des Horns ist auf dem Schwarzmarkt mehr wert als Gold, Diamanten und Kokain. Eine mögliche Maßnahme im Tierschutz ist es, den Nashörnern die Hörner vorsorglich zu entfernen. Diese sind jedoch ihre wirksamste Waffe gegen Löwen. Ohne ihre Hörner können die Tiere den Angriffen von Löwen kaum etwas entgegensetzen und stellen daher eine leichte Beute für sie dar.
Spurensuche Nashorn
Hannah Emde mit den Rangern von SRT auf Spurensuche. © NDR / doclights / Tina Muffert

Ein Artenschutz-Projekt mit Erfolg

Der SRT ist in Nordnamibia tätig, genauer in den Regionen Kunene und Erongo. Beide Regionen haben keinen Status als Nationalpark, was die Durchführung illegaler Aktivitäten leichter macht. Seit der Gründung im Jahr 1982 kann der SRT schon erste Erfolge im Schutz der Spitzmaulnashörner in Namibia verzeichnen.
Die Strategie ist es, durch die Einbindung lokaler Stämme, das Zusammenarbeiten mit der Regierung sowie der Ausbildung der Einheimischen zu „Rhino Rangers“ die Nashörner vor der Wilderei zu schützen. Nachdem aufgefallen war, dass sporadische, einzelne Beobachtungen der Tiere nicht ausreichend sind, bildet das SRT seit 2014 mit dem namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus eine Kooperation: geschulte Ranger vom SRT werden seitdem bei Luft- und Bodeneinsätzen von einer „Spezial Task Force“ unterstützt. Mit Erfolg: Die Anzahl der gewilderten Spitzmaulnashörnern sind von 95 im Jahr 2015 auf 60 im Jahr 2016 zurückgegangen. 

Mehr zum Thema: Hannah beim Save the Rhino Trust 

Für die NDR-Serie “Hannah goes wild” hat unsere Gründerin Hannah Emde das Team des SRT besucht. Herausgekommen ist ihre absolute Lieblingsfolge: Zu sehen in der ARD Mediathek.
Team Katrin Vill
Katrin Vill

aus dem Nepada Wildlife Kommunikationsteam

brennt als angehende Wissenschaftsjournalistin für Themen wie Artenschutz und Biodiversität.