Über den Verein

Wie alles begann –
unsere Vereinsgründung

Nepada Wildlife e.V. wurde 2017 von der Tierärztin Hannah Emde und dem Gemeinnützigkeitsexperten Jannes Vahl gegründet. Mit ihren persönlichen Erfahrungsberichten aus Projekten der verschiedenen Biodiversitäts-Hotspots der Erde begeisterte Hannah gleichgesinnte Naturliebhaber*innen. Hier entstand die Idee, etwas für den weltweiten Artenschutz zu tun.

Schnell wurde klar: Erfolgreicher Artenschutz kann nur im Zusammenhang mit dem Schutz der dazu gehörenden Lebensräume und gemeinsam mit den Menschen vor Ort gelingen. Das Gründungsteam von Nepada Wildlife vereint daher viele Kompetenzen und ist genauso bunt und vielseitig wie die Biodiversität. Der Schutz der Biodiversität braucht neben Leidenschaft viele Erfahrungen in den Bereichen Kommunikation, Bildung, Finanzen, Public Relation, Biologie, Land- und Forstwirtschaft, Medizin, Unternehmensberatung, Verwaltung oder Entwicklungspolitik. Gemeinsam wurden Vereinssatzung und Zielepapiere erarbeitet, um die Leitlinien der gemeinsamen Arbeit zu definieren.
Nepada Wildlife will Menschen für den Schutz der Biodiversität begeistern und durch Unterstützung internationaler Artenschutzprojekte und thematischer Bildungsarbeit in Deutschland zum Erhalt oder Wiederherstellung der Natur beitragen. Die Erfolge in unseren Projekten zeigen: Für den Artenschutz ist es nicht zu spät – und gemeinsam können wir etwas bewegen.

Mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Expertisen entwickelt sich Nepada Wildlife zu einer aktiven und ambitionierten Artenschutzorganisation: Der Verein ist  stetig gewachsen, hat bereits viele Förder*innen und Unterstützer*innen gewonnen, die den Verein mitprägen – und unser Team wächst weiter!

Interview

Hannah Emde – Artenschützerin, Moderatorin und Gründerin von Nepada Wildlife e.V.​

Seit dem erstem Projekt unserer Gründerin Hannah Emde 2017 sind wir mit dem Verein für diverse Schutzprojekte in den artenreichen Regionen der Erde tätig. Hier erzählt Hannah, wie es zur Gründung des Vereins kam – und was sie weiterhin antreibt.

Terra X: Faszination Erde - Hannah Emde
Hannah Emde – Gründerin und 1. Vorsitzende des Nepada Wildlife e.V. – und seit 2024 Host von Terra X: Faszination Erde. Bild ©ZDF/Tobias Schult
Das Interview mit Hannah Emde
führte Nina Kirst im Februar 2024
Portrait Nina Kirst
Du bist approbierte Tierärztin, hast bei Forschungsprojekten weltweit mitgearbeitet, bist als Moderatorin von „Terra X: Faszination Erde“ für den Artenschutz unterwegs und hast 2017 den Nepada Wildlife e.V. mitgegründet. Was treibt Dich an?
Ich möchte für Natur und Tiere begeistern und über ihre Bedeutung und ihren Nutzen für uns Menschen aufklären. Wir dürfen nicht auf Kosten der Natur leben, sondern sollten das möglichst im Einklang mit ihr tun. Dafür ist Respekt notwendig, aber auch ein intelligenter Umgang mit der Natur. Ein Schlüssel für deren Schutz ist die Kreislaufwirtschaft mit einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen. So bleibt das Gleichgewicht erhalten. Dieses Ziel verfolgen wir mit dem Nepada Wildlife e.V. und darauf zahlen auch all meine anderen Projekte ein.

„Ich spüre nirgends eine solche Demut wie in der Wildnis.“

Artenschutz ist also deine Mission. Wie bist du dazu gekommen?
Ich wollte schon immer Tierärztin werden, merkte aber im Studium, dass ich mich nicht nur für Hund, Katze, Pferd interessiere, sondern dass mich gerade die wilden Tiere faszinieren. Im Artenschutz spielt die Wildtiermedizin eine wichtige Rolle: Es geht nämlich nicht nur um die Gesundheit des Einzeltiers, sondern ich nehme die ganze Population oder Art in den Blick und behandle sie im Zusammenspiel mit ihrem Lebensraum. Denn gesunde Tiere (und Menschen) gibt es nur in einem gesunden Lebensraum, auf einem gesunden Planeten. Es gibt für mich nichts Schöneres, als ein Wildtier in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten. Das kann das Eichhörnchen im Wald genauso sein wie ein Orang-Utan auf Borneo oder ein Orca bei den Galapagos-Inseln. Ich spüre nirgends eine solche Demut wie in der Wildnis.
Warum hast du dich entschieden, einen eigenen Verein zu gründen? Und wie bist du dabei vorgegangen?
Während meines Studiums kamen mir die Themen Artenschutz und Conservation Medicine viel zu kurz. Erst während meiner Praktika in den Semesterferien auf diversen Forschungsstationen und im Praktischen Jahr habe ich mehr über diese Arbeit und die Bedeutung von Biodiversität gelernt. Diese Eindrücke haben mich dazu bewegt, selbst aktiv zu werden und Nepada Wildlife zu gründen. Mit einem Team von sieben Fachleuten und nach zahlreichen Treffen mit spezialisierten Steuerberatern und Juristinnen, Ausarbeitung einer Vereinssatzung und Eröffnung unseres Spendenkontos gründeten wir 2017 den gemeinnützigen Nepada Wildlife e. V. Mit diesem Verein eröffneten sich uns national und international ganz neue Möglichkeiten. Außerdem können wir über das Spendenkonto Gelder sammeln und Projekte gezielt finanziell unterstützen.
Wie kam der Name zustande?
Mitten im Dschungel von Borneo begegnete ich zum ersten Mal einem wilden Sunda-Nebelparder. Die extrem seltene und wunderschöne Raubkatze kommt nur auf der Urwaldinsel Borneo und auf Sumatra vor. Ihre Fellzeichnung erinnert an Wolken, deswegen heißt die Art auf Englisch auch Clouded Leopard. Es ist die letzte große Raubkatze auf Borneo, und sie ist extrem von dem Lebensraumverlust auf Borneo betroffen. Wird noch mehr Regenwald abgeholzt, gibt es dort bald auch keine Nebelparder mehr und ohne die großen Räuber gerät die ganze Nahrungskette aus dem Gleichgewicht. Diese Begegnung hat mich sehr geprägt, sodass der Vereinsname schnell gefunden war – Nepada Wildlife ist ein Verein für Artenschutz & Umweltbildung, benannt nach dem Nebelparder.

„Wir sind als Menschen abhängig von intakter Natur.“

Aufklärung ist ein sehr wichtiger Aspekt deiner Arbeit. Du schreibst in deinem Buch „Nachtschicht mit Aras“ über Artenschutz, hältst Vorträge und bist mit „Terra X: Faszination Erde“ im Fernsehen zu sehen.
Hast du das Gefühl, dass du zu den Menschen durchdringst?
Das hoffe ich sehr. Ich möchte die Menschen mit auf meine Reisen nehmen, die Zusammenhänge erklären und ferne Welten nahbar machen. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, das maße ich mir gar nicht an, sondern eher mit aufrichtigem Interesse und meiner persönlichen Faszination. Wenn wir uns wirklich bewusst machen, wie abhängig wir Menschen von intakter Natur sind, von vielfältigen Lebensräumen und gesunden Tieren, dann fällt es uns auch nicht mehr so schwer, diese zu schützen.
Was können wir tun, um im Artenschutz erfolgreich sein?
Artenschutz sollte immer gemeinsam mit den Menschen vor Ort betrieben werden. Es muss gelingen, dass wir alle weltweit gut leben können, ohne Zerstörung oder Raubbau an der Natur. Hierfür müssen wir unser wirtschaftliches Wachstum auf ein naturverträgliches Maß begrenzen. Denn wir teilen uns den Lebensraum mit Pflanzen und Tieren. Auch wenn es im Alltag oft nicht mehr wahrgenommen wird: Wir sind als Menschen abhängig von intakter Natur. Deshalb ist es so wichtig, dass wir gemeinsam gegen das Verschwinden der Biodiversität kämpfen.
Mit Nepada Wildlife unterstützen wir Expert*innen oder Organisationen vor Ort in den artenreichen Regionen, die sich mit ihrer Flora und Fauna am besten auskennen. Zum Beispiel verbindet unser Partner Rhino and Forest Fund e.V. den Lebensraumschutz mit dem Schutz der Arten und der Unterstützung der lokalen Fachkräfte auf Borneo. Ich persönlich setze auf die Faszination, die von der Natur ausgeht, auf Wissenschaft und Forschung. Und auf die Erkenntnis, dass weniger und bewusster Konsum oft mehr ist.